Die Berechnung der Verhältniszahl: Chancen/Risiken erfolgt in der ersten Stufe über die rein quantitative Analyse. Bei einem guten Chancen-Risiko-Verhältnis rücken die qualitativen Faktoren im Vordergrund: Managementqualität, aktionärsfreundliche Vorgehensweise, Wettbewerbsvorteile, Geschäftsmodell und Zukunftsaussichten des Unternehmens.
Wachstumsaktien: Beispiel Biotech
Für jedes Unternehmen wird der faire Wert wie folgt geschätzt:
Ertragswert für die wichtigsten Medikamentenkandidaten
- Schätzung des möglichen Umsatzes für alle Jahre des Medikamentenzyklus aus Marktpotential, Marktdurchdringung und Medikamentenpreis unter Berücksichtigung der Konkurrenzsituation
- Schätzung des erwarteten Cashflows aus Gewinnmarge und dem Effekt von Partnerschaften
- Schätzung der Zulassungswahrscheinlichkeit (hier 50%) und der Forschungskosten
Berücksichtigung der Aktiven- und Schuldenstruktur und möglicher Verwässerungseffekte durch notwendige Kapitalerhöhungen und ausstehende Optionen
Realisierungstempo
Ein grosser Teil der Differenz zwischen Aktienpreis und fairem Wert wird im Biotechbereich oft innert Monaten nach der Datenpublikation geschlossen.
Wenn wir mit der Schätzung des fairen Wertes in der Mehrheit der Fälle richtig liegen, macht dies den Biotech Sektor besonders interessant, weil sich die Ideen – oft dank Übernahmen – schneller realisieren.
Einsatz 1 CHF (Marktwert zum Kaufzeitpunkt)
Wahrscheinlichkeit 50% für Zulassung mit Wert 4 CHF: Chance +3 CHF
Wahrscheinlichkeit 50% für Zurückweisung mit Wert 0 CHF: Risiko -1 CHF
Erwartungswert: 2 CHF